Ein Workshop, der die Liebe lehrt. Geistig, seelisch, körperlich.
Wabi was? Scharfe grüne Wasabi-Nüsse? Nein, darum geht es uns nicht. Und auch nicht um den Meerrettich, den du mit Soja-Soße vermengst, um Sushi reinzutunken. Es geht um eine Lebensphilosophie, aus der wir eine Liebesphilosophie machen. Wabi Sabi beschreibt eine Komponente der (japanischen) Ästhetik, die das Pendant (Gegenstück) zu einem westlichen Schönheitsideal von Hochglanz-Optik und Makellosigkeit, Perfektionismus und Leistungsdruck bildet.
Wabi bedeutet einsam, verlassen und traurig – aber auch herb-schlicht. Sabi, das meint die Patina, die Reife und Vergänglichkeit, die das Leben mit sich bringt. Dahinter steckt die Idee: Nicht das Offenkundige und Unmittelbare ist schön, sondern das Geheimnisvolle und Gelebte, das Verhüllte wie das Verborgene, das Flüchtige und Fragile wie das Nebensächliche. Stell dir den gebrochenen Glanz des Mondes vor, der weitaus attraktiver als die blendende Sonne ist. Oder den bemoosten Fels mit einer knorrigen Kiefer, die verwaschene Wand mit ihren Schattenmustern und den leicht verrosteten Teekessel. Einflüsse des Taoismus und Zen-Buddhismus fließen in dieses spezifisch japanische Verständnis von Schlichtheit und Vergänglichkeit ein.
Auf perfekte Weise nicht perfekt
Gerade in Liebesdingen gilt: Es gibt einen niemals endenden Kreis des Werdens und Vergehens, der Nähe und der Ferne, der Verbundenheit und der Autonomie. Alles ist unvollkommen – nichts, was existiert, ist ohne Makel, ohne Kratzer und Kerben…
Nichts steht still, nichts ist für immer. Und genau darin (!) liegt Schönheit. In dem Nicht-Sterilen und Nicht-Perfekten (einer Liebe) steckt die Poesie. Mit der Liebesbeziehung ist es wie mit der Kintsugi-Methode, zerbrochene Keramik zu reparieren: In den mit Gold gefüllten Rissen und Sprüngen steckt die Einzigartigkeit und Schönheit, die uns lehrt, geduldiger und präsenter zu sein.
Der fünftägige Workshop gliedert sich in zwei Teilen: 2 Tage geben wir Anregungen, wie sich die Liebe gestalten und zum Ausdruck bringen lässt, sanft, individuell und voller Bewusstheit und Inspiration. Wir lehren „Liebe“ – auf neue Art. Und zwei Tage widmen wir uns der körperlichen Umsetzung im Detail, damit das Gute und Schöne konkret wird. Wir lehren „Sex“ – wie er dich bereichert.
Wir verstehen unter Wabi eine Bewusstheit, Stille und Rustikalität und unter Sabi eine Gefühlstiefe und Anmut im Ausdruck. Kombiniert ergeben sie eine Art und Weise, auf die Welt zu schauen und Fehler und Mängel, Schlicht- und Einfachheit, Flüchtig- und Sterblichkeit zu akzeptieren, sogar als schön und elegant anzusehen. Es geht darum, die Kräfte der (Beziehungs-)Natur zu akzeptieren und mit ihnen im Einklang zu leben. Es geht darum, sich auf die wichtigen und nützlichen Elemente zu konzentrieren und alles Überladene, Vollgestellte und Unpersönliche wegzulassen. In der Konzentration steckt die Schönheit, Erotik und Lust. Wabi Sabi (jap. 侘寂) ist eine Form von Ästhetik, die eine ganzheitliche Einstellung zum Leben zum Ausdruck bringt.
In den Wäldern drüben,
tief unter der Last des Schnees,
ist letzte Nacht
ein Pflaumenzweig erblüht.
In diesem berühmten Vers liest der Verständige das Sabi und Wabi.
Freut euch auf dieses besondere Format ab Sommer 2025.
Schreibt uns, wenn ihr dazu Fragen habt oder euch auf die Interessentenliste setzen lassen wollt. Dann informieren wir euch rechtzeitig, wenn ihr euch für den Workshop anmelden könnt.